Freitag, 22. Dezember 2006

Konzert

Wittenbergh. Unsere Band hat mal wieder in der Schleuse gespielt. Drei Tage lang war ein Weihnachtsfest im Gange, mit Fohmarkt, CD Verkauf, Punsch, Keksen, Suppe und ab 21:00 Uhr Party. Am letzten Tag haben wir dann ab 22:00 gespielt. Danach hab ich eine Weile mit zwei Typen aus ner anderen Band geredet. Besonders der eine hatte Fragen über wer wir sind, was wir glauben. Er ist in einer Kirche aufgewachsen und war deshalb auch interessiert, aber auch übervorsichtig, aus der Furcht vor "Sekten" und sonstigen abgedrehten Gruppen. Das Gespräch hat mich mal wieder drüber nachdenken lassen ob es von Vorteil ist, daß hier doch viele Menschen schon mal in einer Kirche waren. Auf der einen Seite erlebe ich immer, daß es toll ist, wenn Menschen sich erinnern und dazu erleben daß Gott echt ist. Auf der anderen Seite sind viele Leute eben so vorsichtig oder sogar negativ voreingenommen, daß sie einem kaum glauben können, daß Glaube nix zu tun hat mit religiösen Formen, sondern eine Beziehung mit dem Erfinder des Universums bedeutet. :)

Montag, 11. Dezember 2006

In der Mitte des Lebens?

Jeder weiss, ich bin kein besonderer Geburtstagsfan. Aber seit ein paar Jahren hab ich beschlossen, dass älter werden nicht so negativ sein muss. Eigentlich ist unsere Einstellung zu diesem Thema sehr geprägt durch unsere Gesellschaft incl. Medien, die uns sagen dass wir bis ans Ende unserer Tage jung und faltenfrei leben müssen um kein überflüssiges Gesellschaftsanhängsel zu sein. Wahrscheinlich kommt das aus unserer berechtigten Angst der Überalterung unserer Nation.
Wie auch immer es war mal wieder so weit. Geburtstagszeit. Und wieder haben (nur Kurz) diese Fragen angeklopft: Mache ich das richtige? Wäre ich bei der Bank geblieben (früher war ich Bankkaufmann) würde ich jetzt entweder in der Karrieresackgasse Geschäftsstellenleiter stecken (das wollte ich wirklich nie!) oder ich wär sicher irgendwo Abteilungsleiter. Hätte ich nach dem Betriebswirt was anderes gemacht oder mich inzwischen verändert, könnte ich einen spannenden Job in der Wirtschaft haben (abgesehen davon, daß das meist Yuppies machen, interessiert mich sowas halt eben auch....:). Meine Familie wäre nach deutschen Vorstellungen abgesichert und ein angenehmer Lebensstandard gewährleistet.
Naja, ok. Mir macht meine Aufgabe (meistens:) Spaß. Und der beste Platz ist, keine Frage, dort wo Gott mich haben möchte. Und das ist hier bei Steiger. Und das ist gut so.
Und die Gedanken, daß ich irgendwann vielleicht mal zu alt bin, um zurückzuwechseln kann ich müde hinterherlächeln, während sie aus meinem Kopf verschwinden. Und das ist gut so.

175 Volt aus der Steckdose

Neben unserer Wohnung in der Schleuse befinden sich 2 Zimmer. In einem der Zimmer am Waschbecken ist ein Wasserboiler angeschlossen. Seltsamer weise sind beide Zimmer ohne Strom sobald desser Stecker aus der Steckdose gezogen wird. Jemand hat auch schon Strom beim Waschen gespürt. Jetzt werden die beiden Zimmer renoviert und da war es doch mal an der Zeit den Strom zu checken. Denn seit ein Elektrobetrieb unsere Hausinstallation verändert hatte hatten wir genug von diesem Risiko, hatten die Sicherung raus und die Zimmer per Verlängerungskabel aus unserer Wohnung versorgt.Beim durchchecken stellten wir fest, dass die Zimmer mit einer Spannung von 175 Volt versorgt werden. Ohne dass was zwischengeschaltet war. Für alle nicht Handwerker. In Deutschland gibt einheitlich überall 220 Volt. Und wenn nicht irgendwer was komisches zwischengeschaltet hat, gibts entweder 220 Volt oder kein Strom mangels Verbindung.Auf der Suche konnte ich nur feststellen dass in unserem Sicherungskasten ziemlicher Murks war, der Strom kam aus dem einzigen angeschlossenen Stromkreis aus unserer Wohnung, allerdings waren der Nullleiter und Erde nur über die Erde einer zweiten Hauptleitung zum Hausverteiler angeschlossen!!!! Eigentlich unmöglich dass da überhaupt was funktioniert hat!!! Dieses Haus ist eben immer für eine Überraschung gut.

Freitag, 8. Dezember 2006

Arte. Tracks. Über Glaube und Pop

Warum ich grade nicht schlafe? Warum ich mich in der Nacht (morgen früh stehen erbarmungslos wieder die Kinder senkrecht im Bett) hinsetze und einen Blog starte? Grade kam auf Arte eine Sendung über die Verbindung von Glaube und Pop. In diesem Bereich genau bin ich tätig. Als Überzeugungstäter. Klar, deshalb hat das Thema mit mir zu tun. Warum ich aber nach fast 20 Jahren reagiere (ja so lange bin ich schon "dabei")? Etwas Frust und ein neues Nachdenken darüber, was mir eigentlich wichtig ist hat dazu geführt. Und eine Sendung, die vielleicht von der Moderatorin bewusst nett gehalten wurde (á la lass uns doch alle einander umarmen, Christen sind ganz nette Leute die nur Weltfrieden wollen, genau wie alle Religionen). Kann sie so was machen, oder wollen wir sogar, dass sie uns so nett darstellt, uns mit vielen anderen netten Menschen vermischt und in einem Brei verkocht? Zuckersüß zur Vorweihnachtszeit.Zu viel habe ich reel mit Gott erlebt, als dass ich ihn abstreiten könnte. Zu viele große und kleine Wunder als dass ich ihn einfach so nebenbei als nette Lebens(stil)zutat mitlaufen lassen könnte. Etwas Salz in die Suppe, aber ja nicht so viel dass jemand daran Anstoss nehmen könnte. Und doch ertappe ich mich selbst immer wieder dabei wie ich es lieber den Menschen um mich herum nett machen möchte, einfach mit mir auszukommen, anstatt nach meiner Überzeugung zu leben. Und zu reden.Entweder bin ich von meinem Glauben überzeugt, oder ich sollte mal nüchtern entscheiden für was ich stehe. Glaube ich, dass das dringenste in dieser Welt die Information ist, wer Gott wirklich ist? Dass er mit Liebe und Leidenschaft dafür brennt mit jeden einzelnen Menschen eine Beziehung zu haben?Nenne ich mich eigentlich noch Jesus Freak, hab aber schon lang mein Profil, meine Schärfe, mein Biss, ja meine Zähne verloren und mein Gebiss im Wasserglass auf dem Nachttisch vergessen?Ich schreibe grade ein paar Kapitel für ein Buch zum Thema Kunst, Musik und Glaube. Und ich bin selber in einer Band, die die Vision hat, Glauben weiterzugeben. Aber bin ich wirklich konsequent in meinem Handeln? Und wie gehe ich mit anderen um, für die ich eine gewisse Verantwortung trage und die mit mir in diesem Bereich arbeiten?Jesus selbst nimmt ganz klar genau zu diesem Punkt Stellung: "Wenn das Salz kraftlos geworden ist, ist es zu nichts mehr zu gebrauchen. Man wirft es weg."

Hier bin ich

Hier bin ich angekommen. Im Blogland. Virtueller Cyberspace. Unpersönlichste Form der Massenkommunikation. Oder kommt es auch hier drauf an, was man draus macht, wie bei Beton?Eingentlich bin ich ganz und gar nicht Technikfeindlich. Aber irgendwie hatte ich zu viele Blog- und seit einer Weile Myspacetypen getroffen, die für meinen Geschmack zu viel Zeit in dieser Matrix-Welt verbringen, die so vollgestopft ist mit Information und ja, sogar persönlicher Kommunikation, ohne jedoch in der echten Welt mit echten Menschen von Angesicht zu Angesicht sich den Realitäten zu stellen.Lange habe ich darüber nachgedacht und überlegt. Ein Blog kann eben doch auch ein Forum sein, um Freunde und Gäste am eigenen Leben teil haben zu lassen. Zumindest ein Stück weit. Und so lange es Freundschaften und Begegnungen nicht reduziert, sondern vielleicht sogar fördert?Ich wage das Experiment. Ausgelöst durch eine nächtliche Nicht-schlafen-können-Phase, verursacht durch eine Sendung auf Arte. Tracks.